Lange lange Zeit war es nur der Traum vom eigenen Lädchen… bis ich vor gut 10 Jahren den Schritt gewagt habe in mein wohl größtes Abenteuer. Ausgestattet mit einem geringen Budget, keiner Erfahrung in dem Sektor ( nach dem Studium habe ich Buchhändlerin gelernt), aber jede Menge Naivität und Ideen. Das war im
Herbst 2014.
Oft werde ich gefragt, wie es zu dem Namen „Tante Emma wohnt“ gekommen ist…. Hm, ich suchte einen Namen, der mich und das Sortiment nicht zu sehr festlegt und gleichzeitig die Vielfältigkeit im Laden mit Schwerpunkt „Wohnen“ ausdrückt. Wir sind halt kein reines Tante Emma Lädchen, aber auch kein reines Wohn/Deko Geschäft. Und tatsächlich bin ich auch heute noch ganz glücklich mit dem Namen und einprägsam ist er auch, sogar bei unseren Lieferanten.
Doch zurück zur Geschichte.
Im ersten Laden war ich nicht lange, die Lage war zu abseits und unattraktiv. Da gab es nur die Entscheidung: Aufgeben oder die Flucht nach vorne. Ich habe mich für zweites entschieden und mich von den örtlichen Gegebenheiten her fast in die POLEPOSITION katapultiert.
Dem Geschäft tat es gut, mir auch und bald konnte ich die Arbeit nicht mehr allein bewältigen. So kam erst Sabine und schon ein halbes Jahr später Sylvie mit ins Team. Neue Firmen bereicherten das Sortiment und mit ihnen auch die Kunden. Doch die Situation im Ort veränderte sich. Das gefürchtete Städtesterben machte auch bei uns keine Ausnahme und ich begann mich unwohl zu fühlen.
Also wurden zum 2. Mal die Möbel und Waren verpackt und der Tross zog weiter. Eigentlich nicht viel mehr als 100 Meter, doch das reichte aus. Die Entscheidung war die richtige, wir begannen uns sehr schnell in der neuen Umgebung heimisch
zu fühlen und waren glücklich.
Doch dann kam Corona …
Und wieder stemmten wir uns mit aller Gewalt gegen das Schicksal und wurden kreativ. Jeden Tag eine neue Schaufensterdekoration, vermehrtes „sozial networking“, Belieferungen ohne Kontakt, später Ladentürverkauf mit Spuckschutz, dann im Laden mit 1 bis 2 Kunden, mit und ohne Adressverfolgung, Impfnachweis….. wir können uns alle erinnern, wenn wir das noch möchten.
Und wir haben überlebt. Ohne Entlassung und ohne staatlichen Hilfen, und darauf bin ich ehrlich gesagt schon ein bisschen stolz. Inzwischen versuchen wir uns alle wieder in Normalität und wenn ich eins weiß, hier wo wir jetzt sind, da möchte ich
bleiben. Umgezogen wird nicht mehr, höchstens irgendwann doch auch noch mal zusätzlich ins „Netz“ mit einem Onlineshop.